Wie schon im Vorjahr trafen wir in der 3. Runde des Oddset-Pokals auf einen Oberligisten. War man letztes Jahr gegen BU trotz eines relativ knappen Ergebnisses (bis zur 85. Minute 0-1, am Ende 0-3) klar unterlegen, so sah das diesmal gegen Eintracht Norderstedt anders aus.
Die Marschroute vor dem Spiel war klar: Norderstedt etwas kommen lassen und frühestens ab der Mittellinie angreifen. Im Grunde genommen typisch für einen Bezirksligisten, der von den spielerischen Mitteln her einem Oberligisten deutlich unterlegen sein sollte. Doch zur Überraschung aller spielte unsere Elf recht offensiv, griff früh an und war in den Anfangsminuten sogar leicht überlegen. Beide Teams kamen zu Chancen, Norderstedt früh per Nahschuss in der 5. Minuten, wir unter anderem in der 8. Minute durch einen Kopfball von Neuzugang Lars Honne, dem eine schöne Kombination über sechs Stationen vorausging.
Wir spielten gefällig, umso tragischer war dann der Treffer der Norderstedter durch deren Sturmspitze Ivan Sa Borges Dju, der eiskalt im Strafraum stehend einnetzte. In der Folgezeit verloren wir ein wenig unsere Linie. Durch unser frühes Pressing bildeten sich Lücken in der Defensive, die Norderstedt gekonnt ausnutzte. So war es wieder Sa Borges Dju, der diesmal per Konter in der 24. Minute auf 0-2 erhöhen konnte.
Danach fingen wir uns wieder und so ergab sich noch in der 34. Minute eine Großchance für Timm Schwemann, dessen Schuss aus 9 Metern von einem Norderstedter abgeblockt wurde, andernfalls wäre es wahrscheinlich mit 1-2 in die Halbzeit gegangen. So blieb es dann aber zunächst beim 0-2. Sicherlich ein wenig schmeichelhaft.
Unser Trainerduo Ohrt/Richter reagierte und brachte zum Seitenwechsel mit Alban Duka und Frithjof Kramer zwei frische Kräfte für Dennis Paulsen und Lars Honne. Duka war es dann auch, der den Anschlusstreffer in der 48. Minute auf dem Fuß hatte. Doch auch sein Schuss wurde von einem Norderstedter Abwehrspieler abgelenkt. Doch auch Norderstedt kombinierte munter weiter und erzielte zwei weitere Treffer, beide allerdings aus Abseitspositionen. Kein Abseits war dann ein Angriff der Norderstedter in der 66. Minute. Ein Konter wie aus dem Bilderbuch brachte das 0-3 und damit auch die Vorentscheidung. Torschütze war der quirlige Carlos Rafael Ferreira Monteiro. Wer nun dachte, dass der VfL 93 resigniert aufgeben würde, wurde getäuscht. Ein strammer Schuss von Naip Nika (Photo) brachte den Anschlusstreffer zum 1-3 und damit wieder einen Funken Hoffnung. Leider ergaben sich in der Folgezeit keinen großen Chancen mehr, eine gewisse Müdigkeit nach einem bis dahin intensiven Spiel gegen einen Top-Oberligisten war uns anzumerken. Und so erhöhten die Norderstedter abermals nach einem Konter kurz vor Schluss, diesmal aus stark abseitsverdächtiger Position, durch Felix Schuhmann auf 1-4, was dann auch der Endstand war.
Fazit: Spielerisch wussten wir durchaus zu gefallen und spielten gut mit, versuchten sogar das Spiel zu gestalten. Durch zu frühes Pressing ergaben sich in unserer Defensive Lücken, die Norderstedt mit gut ausgeführten Kontern zu nutzen wusste. Im Grunde genommen wurden wir als Bezirksligist von einem Oberligisten ausgekontert. Norderstedts Kombinationen waren sicherlich etwas schneller vorgetragen als unsere und deren Spieler spritziger, dennoch können wir auf unserer Leistung aufbauen.
VfL 93 Hamburg spielte mit:
Krohn - Keibel, Hartung (78. Windisch), Weiss, Stepat - Nika, Schwemann, Guguk, Paulsen (46. Kramer) - Honne (46. Duka), Betzold
Eintracht Norderstedt spielte mit:
Kindler - Schuhmann, Trefzger, Ribeau, Hengelbrock, Siedschlag, Monteiro (80. Polaske), Browarczyk, Sa Borges Dju (69. Kahnert), Meyer, Scharkowski (61. Kummerfeld)
Schiedsrichter: Sieg
Zuschauer: 120
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